"Suosjećanje sa Haaškim
zatočenicima"
Autor: Norbert Mappes-Niediek
MZ
od 22.03.2006.
U
članku gornjeg naslova dopisnik
Mappes-Niediek oštro kritizira Večernji
list predbacujući mu da je skrenuo u
nacionalističke vode. Tu je procjenu
donio na osnovu članka o generalu
Gotovini i hrvatskim zatočenicima u
Haag-u. Razlog za navodno desničarsku
uređivačku politiku Mappes-Niediek vidi
u tome, što je izdavačku kuću Styria,
koja je vlasnik Večernjaka, osnovala
katolička crkva.
Pisma čitatelja koja uredništvu ne
odgovaraju, ne objavljuju ni švicarske
novine, tako ni ovo nije ugledalo
svjetlo dana.
Leserbrief wurde nicht veröffentlicht!!
«Mitgefühl mit Haager Häftlingen»,
AZ vom 22.03.2006
Ähnlich wie Professor
Georg Kreis aus dem bequemen
Universitätsstuhl den Moralfinger gegen
das Verhalten der Schweiz im 2-ten
Weltkrieg hebt, unterscheidet der im
sicheren Westen aufgewachsene Autor
nicht zwischen Aggressor und Opfer und
sieht in jedem Kriegsteilnehmer einen
Kriegsverbrecher. Tatsache ist und
bleibt, dass entwaffnete Kroatien der
Aggression der bis auf die Zähne
bewaffneten serbischen Bevölkerung und
der serbisch dominierten Jugoarmee
ausgesetzt war. Die 400'000 kroatische
Flüchtlinge sind die Zeugen davon.
Genausowenig wie Churchill wegen
Dresden, oder der tschechische Präsident
Benesch wegen Vertreibung der
Sudetendeutschen mit Hitler, kann
kroatische General Gotovina mit dem
Kriegsverbrecher Milosevic verglichen
werden. Deswegen hinkt der Vorwurf des
Nationalismus an die Zagreber Zeitung
Vecernjak, ansonsten müsste man Vaclav
Havel, der die Vertreibung der
Sudetendeutschen abgesegnet hat, auch
Nationalismus vorwerfen.
Zu dem vermisse ich im Artikel die
journalistische Sorgfalt. Hr.
Mappes-Niediek schöpft unkritisch aus
Zagreber Gerüchteküche. Nach der
Übernahme durch Styria driftete
Vecernjak nicht nach rechts, wie vom
Autor behauptet, sondern nach links ab.
Wenn sich die Zeitung Heute anders
positioniert, dann des Lesermarktes
wegen und nicht weil sie dem
katholischen Verlag Styria gehört. Und
die angeblichen Sticheleien gegen die
Anklägerin Carla del Ponte können nicht
als nationalistisch bewertet werden, da
sie nicht ganz unbegründet sind.
Umtriebige Carla unterlag nämlich auch
dem Duft der gleichen Gerüchteküche und
sah General Gotovina abwechselnd in
Kroatien, im bosnischen
Franziskanerkloster, oder unter
Vatikanschutz. Der bei Verhaftung
Gotovinas beschlagnahmte Pass zieht ins
lächerliche alle ihre Anschuldigungen
bezüglich Nichtkooperation Kroatiens mit
dem Haager Gericht, die den Beginn der
Beitrittsverhandlungen Kroatiens mit EU
verhindert bzw. verzögert haben.
Osvin Gaupp, Baden
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